Der Radfahrverein Concordia Habach wurde um 1923 gegründet.
Ulrich Sonner (1901- 1976) war sehr wahrscheinlich 1.Vorstand des Vereins, bei dem sogar eine einheitliche Sportbekleidung vorgeschrieben war. Diese bestand
aus grauen Jacken und Kniebundhosen, hellgrauen Wollstrümpfen,
Segeltuchhalbschuhen und dunkelblauen Schirmmützen.
Die Standarte der Concordia Habach von 1923 wird heute noch vom Sportverein ASV Habach als “Ihre Vereinsfahne” bei feierlichen Umzügen oder Festen genützt. Um diese
Zeit wurden viele Radfahrvereine gegründet – es war ein großer Trend. Der Radfahrergruß bestand aus einem kurzen ” All Heil”. Dieser Gruß war auch nicht verwunderlich; halsbrecherisch
fuhr der beste Radfahrer Habachs zur damaligen Zeit Georg Minet aus Dürnhausen im Freilauf ohne Bremse mit ausgestreckten Beinen von der Anhöhe westlich von Habach( Roans Höhe) durch Habach und
den damals gefährlichen, kurvigen Dürnhauser Berg hinunter. Viele Habacher am Straßenrand bewunderten seine Leistungen.
Bei dem Verein waren auch Frauen zugelassen. An den gemeinsamen Sonntagsausflügen fuhr der Fahnenjunker mit der Standarte vorneweg und die übrigen Mitglieder fuhren
laut Vorschrift dahinter her. Diese Fahrten machten auch durstig! So wurde stets das 3 Liter fassende Radlerhorn mitgeführt. In den verschiedenen Gastwirtschaften auf der Stecke wurde es mit einem
Gemisch aus Bier und Limonade aufgefüllt. Das beliebte Getränk das “Radler” als Durstlöscher war erfunden.
Im 3. Reich wurden die Radfahrverbände aufgelöst und in den Bund Deutscher Radfahrer eingegliedert. Der NSKK ( Nationalsozialistischer-Kraftfahrer-Korps)
löste durch die zunehmende Motorisierung den Radfahrverein ab.
Das genaue Datum der Auflösung der Concordia Habach ist nicht bekannt.
Übrig geblieben um Verein ist nur die Standarte, die heute vom ASV Habach weiter in Ehren genützt wird.
Foto und Text: Dr. Josef Freisl